Das Weltwirtschaftsforum wurde 1971 als European Management Forum von Klaus Schwab gegründet und 1987 in World Economic Forum (WEF) umbenannt.
Die Stiftung hat ihren Sitz in Cologny (Schweiz) und fungiert als Lobbyorganisation von Wirtschaftsexperten, Politikern, Wissenschaftlern, Journalisten und bedeutenden gesellschaftlichen Persönlichkeiten. Auf den jährlichen Treffen in Davos werden aktuelle Fragen des Weltgeschehens diskutiert.
Dort entstanden die Initiativen zur „Globalen Umgestaltung“ und dem „Globalen Neustart“ (Great Reset). Ziel dieses Programms ist es, Entscheidungen zwischen Konzernen und zivilgesellschaftlichen Organisationen zu treffen und nicht mehr auf staatlicher Ebene.
Auf den Seiten von Wikipedia findet man umfangreiches Faktenmaterial zur Organisation (Mitgliedschaft, Finanzierung, Sicherheitsmaßnahmen), den Aktivitäten (Jahrestreffen, Young Global Leaders und Global Shapers, Initiativen), die Geschichte und Kritik.
Hier ein kurzer Auszug:
„Das Weltwirtschaftsforum und sein jährliches Treffen in Davos werden in folgenden Punkten kritisiert:
- Es entstünden öffentliche Kosten für Sicherheit, gleichzeitig würden hunderte Millionen Schweizer Franken an Finanzreserven gebildet und keine Bundessteuern bezahlt.
- Es handele sich um Treffen einer wohlhabenden globalen Elite ohne Bindung an die Mehrheit der Gesellschaft.
- Entscheidungsprozesse seien undemokratisch.
- Es mangele an finanzieller Transparenz.
- Demokratische Strukturen und Institutionen würden vereinnahmt.
- Auswahlkriterien seien unklar.
- Der ökologische Fußabdruck seiner Jahrestagungen sei für das Klima stark belastend.
- Kritische Medien würden nicht akkreditiert.
- Viele Aktivitäten seien lediglich institutionelle Beschönigungsinitiativen.
- Globale Krisen wie die COVID-19-Pandemie würden für die Durchsetzung der eigenen Programmatik vereinnahmt.“
Einen kleinen Einblick über das WEF gibt der Film
Das Forum, Dokumentarfilm von Marcus Vetter (2019)
„Der Film begleitet den Gründer des Weltwirtschaftsforums Klaus Schwab über den Zeitraum von zwei Jahren bei den Bemühungen, seine Vision umzusetzen, den Zustand der Welt im Dialog zu verbessern. Dabei schlägt der Film kritische Töne an, wie beispielsweise die der Greenpeace-Chefin Jennifer Morgan, nimmt jedoch keine eigene Position ein.
Nach eigener Aussage wurde erstmals einem unabhängigen Filmteam gestattet, einen Blick hinter die verschlossenen Türen des Weltwirtschaftsforums zu werfen. Der Film zeigt, wie hochrangige Politiker in bilateralen Gesprächen mit Wirtschaftsführern austauschen, so Donald Trump, Emmanuel Macron, Angela Merkel, Christine Lagarde, Aung San Suu Kyi, Jair Bolsonaro, die Greenpeace-Chefin Jennifer Morgan, die Klimaaktivistin Greta Thunberg sowie die Vorstandsmitglieder beim Weltwirtschaftsforum Murat Sönmez und Dominic Waughray.“
Der Sender euronews veröffentlichte am 19.11.2020 ein Interview mit dem Gründer des WEF unter dem Titel:
„Klaus Schwab: Wir können nicht zur alten Normalität zurückkehren. Der Gründer und geschäftsführende Vorsitzende des Weltwirtschaftsforums über eine neue Ordnung für die Welt.“
- die Welt widerstandsfähiger zu machen
- die Welt integrativer und gerechter zu machen
- die Welt viel grüner zu machen (Dekarbonisierung)
Im September 2020 veröffentlichte Klaus Schwab mit Thierry Malleret das Buch: „COVID-19: Der Große Umbruch“
Mitglied im Weltwirtschaftsforum sind ca. 1.000 Organisationen, vorrangig global agierende Großkonzerne, davon ca. 430 aus Europa und ca. 260 aus Nordamerika.
Zu den bekanntesten gehören:
- Airbus – Amazon – Apple – Astra Zeneca – AXA
- BASF – Bayer – Bill & Melinda Gates Foundation – BlackRock – Bloomberg
- Coca-Cola Company
- Deutsche Post – Deutsche Bank – Dresdner Bank
- Facebook – Fujitsu
- Generali – Google und YouTube
- H&M
- Intel
- Johnson & Johnson
- LEGO Brand Group – LinkedIn
- Merck – Microsoft – Moderna – Mozilla
- Nasdaq – Nestlé – Novartis – Novo Nordisk Foundation
- PayPal – Pfizer
- Robert Bosch – Roche – RWE
- SAP – Siemens – Sony
- TÜV Süd
- UPS
- Vattenfall – Volkswagen
- Walmart – Westdeutsche Landesbank Girozentrale (WestLB)
- Zoom
Eine vollständige Liste finden Sie hier:
https://www.weforum.org/partners#search
Das Forum fand vom 22. bis 26. Mai 2022 in Davos statt und stand unter dem Motto „Working Together, Restoring Trust“. Auf der Agenda standen der Klima-Notstand, die Ernährungskrise, die Energie-Unsicherheit, der digitale Umbruch, die Inflation, Gesundheitskrisen sowie die politischen, humanitären und wirtschaftlichen Konsequenzen des Ukraine-Kriegs. Unter den mehr als 2200 Teilnehmenden waren Olaf Scholz und Robert Habeck (Bundeskanzler bzw. Wirtschafts- und Klimaschutzminister Deutschlands), Pedro Sánchez (Ministerpräsident Spaniens), Andrzej Duda (Präsident Polens), Tamim Bin Hamad Bin Khalifa Al Thani (Emir von Katar), rund 50 Finanzminister, Vorsitzende internationaler Organisationen und politischer Organe wie Christine Lagarde (IWF), Ursula von der Leyen (EU-Kommission) und Jens Stoltenberg (NATO). Zudem kamen Bill Gates, Al Gore und George Soros, fast alle Schweizer Bundesräte und viele Vorsitzende von Schweizer Unternehmen. Die Regierungschefs der USA und der Volksrepublik China fehlten. Russland wurde komplett ausgeladen, hingegen waren der Bürgermeister von Kiew, Vitali Klitschko sowie sein Bruder, Wladimir Klitschko, anwesend; der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wurde zur Eröffnung per Video zugeschaltet.