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Was ist RFID?

Auszug aus Wikipedia

RFID (english radio-frequency identification, „Identifizierung mit Hilfe elektromagnetischer Wellen“) bezeichnet eine Technologie für Sender-Empfänger-Systeme zum automatischen und berührungslosen Identifizieren und Lokalisieren von Objekten und Lebewesen mit Radiowellen. Ein RFID-System besteht aus einem Transponder (umgangssprachlich auch Funketikett genannt), der sich am oder im Gegenstand bzw. Lebewesen befindet und einen kennzeichnenden Code enthält, sowie einem Lesegerät zum Auslesen dieser Kennung. RFID-Transponder können so klein wie ein Reiskorn sein und implantiert werden, etwa bei Haustieren.“

Verwendung findet das System in den Bereichen Identifizierung, Datenerfassung, Datenerhebung, Datenübertragung und Zusammenführung der Daten. Nachfolgend die Einsatzmöglichkeiten.

Einsatz
  • Fahrzeugidentifikation
  • Elektronische Bauzustandsdokumentation
  • Banknoten
  • Bezahlkarten
  • Identifizierung von Personen
  • Identifizierung von Tieren
  • Echtheitsmerkmal für Medikamente
  • Schlauchbahnhöfe und Abfüllanlagen
  • Leiterplatten mit RFID-Tags
  • Textilien und Bekleidung
  • Container-Siegel
  • Kontaktlose Chipkarten
  • Waren- und Bestandsmanagement
  • Positionsbestimmung
  • Müllentsorgung
  • Zugriffskontrolle
  • Zeiterfassung
  • Rettungs- und Einsatzkräfte
  • RFID in Ladehilfsmitteln
  • RFID an Flughäfen
R+W Textilservice: RFID in Berufsbekleidung

Daten und Prozesse im Wäschekreislauf können durch RFID-Technologie mit der dazugehörigen Software zum Datenmanagement transparent werden. Die auf der Berufsbekleidung aufgepatchten textilen UHF-Transponder („smart tag tex“) begleiten und dokumentieren den Lebenszyklus des Bekleidungsteils. Die eindeutige Identifizierungsnummer des Transponders wird zusammen mit den Daten des jeweiligen Artikels in einer Datenbank gespeichert. So wird ein Bestandsmanagement möglich.

Tieridentifikation mit RFID

Die Nutzung der Tieridentifikation durch die RFID-Technologie bietet zahlreiche Vorteile. Die Mikrochips der Transponder lassen sich mit allen wichtigen bzw. relevanten Daten beschreiben und halten außerdem ein Leben lang. Die Tiere lassen sich durch Identifikationnummer eindeutig erkennen und können durch weitere Informationen wie Rasse, Namen oder Besitzerdaten gespeichert werden. Vorallem bietet diese Technologie Schutz vor Diebstahl und den Schmuggel in andere Länder. RFID wird auch in der Nutztierhaltung verwendet.

RFID im Vergleich zum Barcode

Im Vergleich zum Barcode kann ein größeres Datenvolumen gespeichert werden und der Datenzugriff wird durch die Automatisierung vereinfacht. Für den Gebrauch in der Industrie spricht zudem die Unempfindlichkeit gegenüber Nässe und Schmutz, die berührungsfreie Ablesbarkeit bis hin zu mehreren Metern Distanz und die Massenerfassung von mehrstapeligen RFID-Tags.

Auf einen Blick
  • höhere Fälschungssicherheit durch die eindeutige ID des RFID-Tags
  • automatisierte Materialhandhabung mit Förder- und Sortiersystemen
  • Massenlesen von RFID-Tags möglich (Pulkerfassung)
  • berührungsloses Arbeiten
  • kein Sichtkontakt nötig
  • RFID-Tags können auch bei Verschmutzung gelesen werden
  • erhöhte Datenerfassungsgeschwindigkeit
  • höhere Lesereichweite

Die Vor- und Nachteile der RFID-Technologie in der Logistik

Risiken für RFID-Systeme ergeben sich daraus, dass sich Daten von wiederbeschreibbaren Transpondern von Angreifern nicht nur auslesen, sondern mit der geeigneten Technik auch manipulieren lassen. Hierbei gilt, dass das Risiko mit zunehmender Lesereichweite des Transponders steigt. Laut einem Bericht des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik gelang es, die Kommunikation einer RFID-Karte im HF-Bereich über mehrere Meter abzuhören. Darüber hinaus ist es möglich, die Funktion eines RFID-Systems mit Störsendern zum Erliegen zu bringen. Gegen die meisten dieser Bedrohungen gäbe es jedoch Gegenstrategien. Es entstehen jedoch auch Folgen für jeden Nutzer, ob wissentlich oder unwissentlich.

Gefahren des Verlustes der informationellen Selbstbestimmung

Die Gefahr der RFID-Technik liegt zum Beispiel im Verlust der informationellen Selbstbestimmung, d.h. die einzelne Person hat durch die versteckten Sender keinen Einfluss mehr darauf, welche Informationen preisgegeben werden. Deshalb ist der beabsichtigte massenhafte Einsatz von RFID-Transpondern unter Datenschutz-Gesichtspunkten problematisch. Um dem zu entgehen, schlagen manche Kritiker die Zerstörung der RFID-Transponder nach dem Kauf vor. Dies könnte (ähnlich wie bei der Deaktivierung der Diebstahlsicherung) an der Kasse geschehen. Ein Nachweis, dass ein Transponder wirklich zerstört bzw. sein Speicher wirklich gelöscht wurde, ist für den Verbraucher in der Regel nicht möglich. Deshalb wird die Technik häufig auch abwertend als Schnüffelchip oder Schnüffel-Chip bezeichnet.

Weiterhin ist die Integration zusätzlicher, nicht dokumentierter Speicherzellen oder Transponder denkbar. Für den Verbraucher wird ein RFID-Transponder so zur Black Box, weshalb manche eine lückenlose Überwachung des gesamten Produktionsprozesses fordern.

2003 hatte der Metro-Konzern einen Teil seiner Kundenkarten mit RFID-Transpondern ausgestattet, ohne seine Kunden darauf hinzuweisen. Der Konzern wurde daraufhin mit der Negativ-Auszeichnung Big Brother Award bedacht. Metro setzt seine RFID-Versuche in seinem Future Store zwar fort, tauschte die betreffenden Kundenkarten jedoch um. Dies bewerten Datenschutz-Aktivisten als Folge ihrer Proteste. Generell kann sich ein Kunde gegen solche Praktiken erfolgreich wehren, wenn sie nicht heimlich geschehen. 2007 erhielt die Deutsche Bahn AG den genannten Big Brother Award, weil sie weiterhin – ohne die Kunden zu informieren – die BahnCard 100 mit RFID-Chips ausstattete.

Trotz allem wird die RFID-Technologie im Alltag immer mehr genutzt. In Schweden beispielsweise, haben sich bisher mehr als 3000 Menschen „chippen“, d.h. einen RFID-Chip unter die Haut implantieren, lassen. Das ersetzt zum Beispiel die Bahnfahrkarte oder den Haustürschlüssel.

TUI-Manager über Mikrochip-Implantate: „Der Chip ist Teil meines Körpers geworden.“

Jeder fünfte Mitarbeiter einer schwedischen TUI-Tochter trägt einen Mikrochip in der Hand und nutzt ihn intern. Das berge Chancen, sagt Geschäftsführer Huber. Deutsche seien zu misstrauisch gegenüber digitalen Technologien.

Schweden ist Vorreiter, was das Nutzen dieser Technologie angeht, und gerade bei den Jungen Menschen wird sie immer beliebter.

Das Pentagon entwickelt sogar einen Chip, der in Echtzeit auf Covid19 testen können soll.

Weitere mögliche Einsatzmöglichkeiten des RFID-Chips sind: Speicherung von Gesundheitsdaten, insbesondere des Impfstatus, Nutzung als Bankkarte, Speicherung von Sozialpunkten auf dem Chip, etc.