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Berichten die Medien neutral?

Alle Fernsehsender und Zeitungen in Deutschland, inklusive deren Netzpräsenzen und Youtube-Kanälen, befinden sich in privaten Händen und zwar in den Händen von nicht mehr als drei Familien: der Familie Springer, der Familie Burda und der Familie Mohn. Die Grafik in diesem Artikel zeigt übersichtsartig einen Teil dieser Verflechtungen.

Dazu gibt es die so genannten öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten, deren Programm eigentlich unabhängig und neutral Bericht über die Geschehnisse in der Welt erstatten soll. Diesen Sendern stehen aber Menschen vor, die per Parteibuch oder sogar durch verwandtschaftliche Verhältnisse mit Politikern eng verbunden sind.

Es gibt viele Beispiele von sehr einseitigen Meinungsbeiträgen, Talkshow-Diskussionen, in denen nur scheinbar gestritten wird und auch von sehr dreisten Fälschungen (z.B. Verwendung von Bildern und Videos aus Krisengebieten, die aus dem Kontext gerissen wurden oder sogar gar nichts mit dem aktuellen Ereignis zu tun haben, weil es Archivbilder sind, sowohl bei den „Öffentlich-Rechtlichen“, als auch bei den „Privaten“.

Viele, die schon einmal mit den großen Medien zu tun hatten, erinnern sich, dass ihre Geschichte, wenn nicht verfälscht, so doch in einen bestimmten Kontext gestellt wurde, ob sie das so wollten oder nicht. Das Problem ist nicht, dass die Medien einseitig berichten, sondern dass die Leute ihnen bedingungslos vertrauen und nicht unterscheiden zwischen „das habe ich erlebt“ und „das habe ich gelesen“ bzw. „das habe ich im Fernsehen gesehen.“

Es gibt sehr viele alternative Medien, die das Weltgeschehen aus anderen Blickwinkeln betrachten. Solche freien Journalisten werden aber nicht ins Fernsehen eingeladen, sondern sogar von der Bundespressekonferenz ausgeschlossen, von Twitter, Facebook und Youtube zensiert oder dem „shadowban“ unterzogen (ihre Reichweite wird künstlich eingeschränkt, indem die Suchalgorithmen so programmiert werden, dass die Seiten der großen Medienhäuser bevorzugt werden). Wer Zeit hat, am Tag mehrere Artikel bei „n-tv“, „Focus“ oder der „Süddeutschen“ zu lesen, der kann auch einen Artikel bei „Rubikon“ oder „Multipolar“ lesen. Wer auf „Youtube“ Sendungen von „Bild-Live“ oder „Welt“ ansieht, der kann auch auf „Odysee“ oder „Bitchute“ anderes Material ansehen. Statt der „Tagesschau“ kann man auch täglich „Achtung, Reichelt!“ sehen.

Es ist nicht verkehrt, sich ein breiteres Bild zu machen und zwischendurch auch Medien zu konsumieren, die man vielleicht für unseriös hält. Mit der Zeit stellt sich so eine differenzierte Betrachtungsweise vieler Dinge ein und die Bewertung, was seriös ist und was nicht, verändert sich. *

Ebenso ist es nicht verkehrt, den ständigen Nachrichtenkonsum zu drosseln oder auch mal für eine Zeit gar keine Nachrichten zu konsumieren. Gerade Nachrichten „nebenbei“ zu konsumieren führt oft nicht dazu, dass man das Thema durchdringt, sondern nur, dass man die aktuellen „Talking-Points“ mitbekommt. Um sich aber wirklich eine eigene, kritische Meinung bilden zu können, muss man sich aktiv mit einem Thema beschäftigen. Statt im Auto Radio zu hören oder im Bus nebenbei Nachrichten „durchzuscrollen“ kann man auf Fahrten besser Musik hören oder telefonieren. Sich mit einem Einzelthema auseinanderzusetzen, indem man zwei oder mehrere längere Artikel dazu liest, die man dann für sich bewertet und miteinander vergleicht, bringt viel mehr, als bei der Tagesschau oder einer anderen Nachrichtensendung zwanzig Kurznachrichten aufzuschnappen. Mach den Test: Welche Meldungen weißt du noch aus der Nachrichtensendung deiner Wahl von gestern? Von vorgestern? Von vor zwei Wochen?

* Große Themen werden häufig wiederholt, geradezu kaputtgeredet. Aktuelles Beispiel: Jeden Tag ein Brennpunkt zur Ukraine, aber kaum ein Wort zum Krieg im Jemen, bei dem schon über 300.000 Menschen umgekommen sind. Warum ist dieses Thema so wichtig? Warum dürfen wir kein Gas mehr von Putin, dem Völkermord und illegaler Angriffskrieg vorgeworfen wird, beziehen, aber unser Wirtschaftsminister geht nach Katar und bittet dort bei einem Regime um Gas, in dem die Scharia herrscht und das am illegalen Angriffskrieg gegen den Jemen teilnimmt? Da stimmt doch irgendwas nicht.